Dienstag, 29. Mai 2012

PROJECT: BOOK Startet nun offiziell!

Das erste und wichtigste Thema:

DIE STORY


Wie entsteht die Geschichte des zukünftigen Romas überhaupt? Gibt es einen Leitfaden oder Tipps und Tricks, die hundertprozentig helfen? Wohl eher nicht. Denn das Schreiben ist eine äußerst kreative Angelegenheit. Sicher, man kann später die Story ganz genau durchplanen, recherchieren und verändern, aber zuallererst braucht man eine "Eingebung". Sie kommt ganz plötzlich, sei es in Form eines Traumes (egal, ob in der Nacht oder als Tagtraum), beim schauen einer Serie oder eines Filmes oder beim hören eines verdammt guten Songs. Die Arten der Eingebung können variieren. Manche haben zuallererst einen Charackter im Kopf, um den sich dann langsam die Geschichte spinnt, andere haben die Idee eines bestimmten Gegenstandes, welcher eine zentrale Rolle übernehmen wird, und wieder andere sehen plötzlich eine bestimmte Szene vor ihrem geistigen Auge ablaufen und richten die Story danach. Oder aber, man hat einfach diesen unwidersetzbaren Drang etwas zu schreiben und die eigene Welt zu erschaffen.

Wenn man diese Eingebung hat, sowie den Entschluss sie zu Papier zu bringen, entwickelt man die restliche Story.

Viele Anfänger machen sich zu anfangs darüber keine großen Gedanken, sondern schreiben ohne große Planung drauf los. Ich jedoch rate davon aus eigener Erfahrung ab. Zu oft habe ich es auf diesem Weg es versucht und nie hat es funktioniert. Zu Beginn hat man noch keine Probleme, aber irgendwann - wenn man zum Beispiel aufhört für einige Zeit zu schreiben oder der Schreibdrang nicht mehr so groß ist oder man einfach keine Idee hat, wie es weitergehen könnte - gibt man auf. Unzählige Male hatte ich bereits zu schreiben angefangen, immer hatte ich tolle Ideen, aber weil ich mich nur an der Eingebung hielt verlor ich bald mein Durchhaltevermögen. Die Eingebung, das Gefühl der Euphorie, ist dann bereits wieder verflogen und in eine hintere Ecke meines Gedächtnisses gekrochen. Und dann passiert das Schreckliche: man verliert die Lust an der Idee selbst und dem schreiben.
Vieleicht würde ich heute gar nicht mehr schreiben (und dann wäre wohl auch nie dieser Blog entstanden), wenn ich nicht durch puren zufall gesehen hätte, wie die Profis es machen. Und mit Profis meine ich die ganz großen Schriftsteller mit internationalem Erfolg.
In diesem Falle war es Cornelia Funke. Zwar ist sie nicht meine Lieblingsautorin (das ist und bleibt J. K. Rowling), jedoch bin ich ein großer Fan von "Herr der Diebe" sowie der Tintenherz-Trilogie (Tintenherz, Tintenblut, Tintentod).
Durch Zufall blieb ich beim durchschalten der Fernsehkanäle bei einem Bericht über sie hängen. Man sah dort, dass sie quasi das Gartenhaus als ihr Büro benutzte, wo sie ihre Bücher schrieb (Und vielleicht noch schreibt. Wer weiß, vielleicht schreibt sie jetzt wieder in ihrem richtigen Haus?). Dort zeigte sie, wie ihre Geschichten unteranderem entstanden. Alle Ideen, sei es jetzt zur Handlung, den Orten oder den Charakteren, klebte sie mit Post it an eine Art kleine Tafel. In jenem Moment schenkte ich aber diesem Tatbestand noch keine besonders große Aufmerksamkeit. Am nächsten Tag hatte ich es fast schon wieder vergessen. Ich saß in meinem Zimmer und wollte schreiben, aber ich war einfach mit meiner bisherigen Story nicht zufrieden. Mir fehlte einfach der besondere Reiz, daran weiter zu arbeiten. Aber ich wollte doch unbedingt schreiben! Also warf ich sprichwörtlich das bisher Geschriebene in den Abfalleimer und zog ein neues Blatt vor mich (Ja, damals war noch alles handgeschrieben, nichts da mit Computer). Aber wieder wusste ich nicht genau was ich eigentlich schreiben wollte. Da erinnerte ich mich an den Bericht, welchen ich Tags zuvor gesehen hatte. Ich nahm all meine Post it's zusammen und setzte mich in die Mitte meines Zimmers auf den Boden. Zuerst schrieb ich drei Ideen, welche ich ziemlich ansprechend fand, auf ein Blatt Papier. Eigentlich waren es weniger Ideen, sondern mehr drei besondere Gegenstände. Magische Gegenstände. Denn es war klar, dass ich im Bereich Fantasy schreiben wollte. Jedenfalls schrieb ich erst Mal auf die Post it's die Einfälle, welche ich zu den Gegenständen hatte. Zwei Sätze zu jedem, worum es vielleicht gehen könnte. Dann schaute ich mir alles noch einmal genau an, überlegte kurz, hörte auf mein Bauchgefühl und entschied mich für eine von ihnen.

Ich nahm also die von mir gewählte Idee und dachte mir eine grobe Story dazu aus. Die Story schrieb ich in kurzen Worten und Aufzählungspunkten auf die Post it's und klebte sie zusammen. An den rand befestigte ich einzelne Post it's mit Infos zu Charakteren, Gegenständen, Orten und Lebewesen.
So erhielt ich die Grundstory. Ich konnte mich an ihr herabhangeln, Punkt für Punkt abhacken und hatte doch gleichzeitig die kreative Freiheit. Denn da ich die Story nur in groben Punkten gegliedert hatte, konnte ich die Lücken füllen mit was ich wollte, nur musste ich den nächsten Punkt erreichen.
Man kann in dieser Art sogar Kapitel für Kapitel planen.

Jedenfalls habe ich danach nie wieder neu beginnen müssen und die Geschichte hat nie ihren Reiz für mich verloren.












Keine Kommentare: